Datenautobahn

Veraltend, dient dazu, Nichtmitgliedern der Internetcommunity das Internet als Ort des schnellen Austausches von Daten bildlich (also metaphorisch) zu erläutern. Wie viele sprachliche Bilder ist auch die D. ungenau, bedeutete sie doch beispielsweise, dass die Daten nur in eine festgelegte Richtung fließen würden und es keinen Austausch, auch Kommunikation genannt, geben könnte. Auf dem Höhepunkt ihrer Nutzung fand die D. 1996 mit einem Schlager sogar Eingang in die Populärkultur und es entstand eine ganze Metaphernfamilie. So träumten Politiker und Unternehmer in der Euphorie der 1990er auf der sowieso schon schnellen D. beispielsweise noch von einer gesonderten Überholspur. Inzwischen jedoch ist die Euphorie der Angst gewichen, was sich unter anderem in den Metaphern zeigt. So fordern Politiker nun Verkehrsregeln für das Internet, verlangen das Aufstellen von Leitplanken oder gar von Stoppschildern. An letzteren zeigt sich gut, wie schwierig solche Bilder sein können, sind Stoppschilder auf Autobahnen doch eher selten und würden bestenfalls Verwirrung stiften, schlimmstenfalls aber lebensgefährliches Chaos.

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5 Kommentare

  1. Ist “Multimedia” eigentlich überhaupt ein “richtiges” Wort? Übersetzt steht es doch für “Mehrfache Medien”, müßte eigentlich also korrekterweise “Multimediae” heißen und wäre demnach Plural. Syntaktisch richtig wäre im Singular ja wohl “Multimedium” (und damit in der Tat ein Neutrum), was ja aber wohl ein Oxymoron ist. Ich halte “Multimedia” für ein zu Unrecht bzw.: eben falsch substantiviertes “multimedial”, denn ich denke, daraus hat es sich “entwickelt”.

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