Als die Deutsche Bank kürzlich verkündete, sich zu den Prinzipien des „responsible banking“ zu bekennen, konnte man denken, es gehe darum, weniger zu betrügen. Doch weit gefehlt! Diese Initiative will die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und des Pariser Klimaabkommens erreichen. Und das will übrigens nicht einmal die Bank selbst, sondern das sollen ihre Kunden erledigen. Die Banken verpflichten sich lediglich dazu, ihre Kunden beim Übergang in eine kohlenstoffarme, nachhaltige Wirtschaft zu unterstützen. Was genau das bedeutet? Wenig bis nichts. Es klingt ein bisschen nach „Pillepalle“ (wie ja so manche aktuelle Maßnahme für den Klimaschutz). Dass es sich bei dem Adjektiv verantwortungsbewusst hier um eine Blähvokabel (Pleonasmus) handelt, wird auch daran deutlich, dass die Leute, die responsible banking propagieren, bestimmt nicht zugeben werden, dass sie bisher verantwortungslos (irresponsible) gehandelt haben. Dabei wäre das gar nicht so falsch, halten doch nicht nur Kapitalismuskritiker, sondern auch Klimaaktivisten den Kapitalismus und insbesondere den Finanzkapitalismus für inhärent verantwortungslos.
Siehe auch → bekennen, sich.
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