Qualitätsklassen

Eigentlich ein neutraler Begriff. Nur die Tatsache, dass er verwendet wird, um eine Verschlechterung zu verbergen und Kunden zu täuschen, qualifiziert die Q., gern auch Quality of Service genannt, als Neusprech. Es geht um Netzneutralität, darum also, dass bislang im Internet alle Inhalte gleich sind, keiner darf schneller (oder langsamer) befördert werden. Firmen wie die Telekom, denen die Leitungen gehören, finden das doof, könnten sie doch mit Wegelagerei Zollschranken noch viel mehr Geld verdienen. Daher wollen sie bestimmte Inhalte schneller befördern als andere – gegen Geld, versteht sich. Als plakatives Beispiel werden dann gern Daten aus einem Operationssaal genannt. Doch so funktioniert das Netz nicht. Kunden, die sich eine DSL-6000-Leitung mieten, erhalten (wenn sie Glück haben), alle Daten mit einer Rate von sechs Megabit pro Sekunde. Schneller geht es nicht, langsamer schon. Q. also meint, dass einige Inhalte, für die Anbieter viel Geld bezahlt haben, weiter mit der bislang für alle verfügbaren Geschwindigkeit zum Kunden gelangen. Der Rest wird gebremst und so langsamer. Qualität im klassischen Verständnis von Güte sieht anders aus.

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Weitere sprachlichen Umdeutungen und Neuschöpfungen:
10 Reaktionen zu "Qualitätsklassen"
12. Juli 2011 um 15:53
Umfrage Tempolimit-> ja oder nein? : Seite 4697 : ...auf Dauer nervt das Gegurke einfach nur und dauernd aufpass...
12. Juli 2011 um 15:59
Umfrage Tempolimit-> ja oder nein? : Seite 4698 : Geht mir ebenso. Interessanter Gedanke, dass es einen Automati...
12. Juli 2011 um 21:43
Umfrage Tempolimit-> ja oder nein? : Seite 4705 : Wenn alle im Gleichschritt über die Brücke gehen, wird diese e...