Hinter der hyperbolischen Bezeichnung verbergen sich verschiedene staatliche Subventionen für Unternehmen. Ursprünglich waren die S. erfunden worden, um den Klimaschutz zu verbessern. Dass der Staat Klimaschutzmaßnahmen subventioniert, ist wünschenswert. Dann hat die Regierung gewechselt. Nun sollen mit den S. Firmen aus Steuermitteln beschenkt werden. Klar, die neue von der Union geführte Regierung möchte raus aus der (vermeintlichen?) Wirtschaftskrise. Aber wäre es nicht besser, die Faktoren der Krise zu bekämpfen, also drohende Zölle, schwache Binnennachfrage, Bürokratie, Fachkräftemangel? Stattdessen soll Geld verschenkt werden. Der Plural in S. bezieht sich darauf, dass es dabei zwei Möglichkeiten gibt: Die eine Form der S. gilt als haushaltsneutral. Statt einer linearen Abschreibung wird degressiv abgeschrieben, also im ersten Jahr mehr, dann entsprechend weniger. Wenn aber in Zukunft Steuererleichterungen wirken, dann ist diese Form der Abschreibung möglicherweise nicht mehr haushaltsneutral. Denn durch die höhere sofortige Abschreibung wird die spätere Steuererleichterung vorweggenommen und das betroffene Unternehmen spart immer Steuern – zunächst durch die höhere Abschreibung, dann durch den wirksam gewordenen Steuernachlass. Die andere Form der S. ist in jedem Fall eine Subvention aus Steuergeld, weshalb sie auch als Investitionsprämie bezeichnet wird. Bei dieser S. kann mehr Geld zur Abschreibung angesetzt werden, als überhaupt für eine Investition ausgegeben wurde. Als Maßnahme zur Förderung des Klimaschutzes wäre eine S. am Ende für alle ein Gewinn. Als Geschenk an klimaschädliche Unternehmen hingegen ist sie geradezu obszön.