Der Freistaat Bayern ist knapp bei Kasse – vor allem wegen der→Schuldenbremse, der sich die bayerische Regierungskoalition aber mit Haut und Haaren verschrieben hat. Steuern zu erhöhen, ist unpopulär und könnte Stimmen kosten. Also führt man eine Abgabe ein, die zumindest vom Wort her unauffällig klein wirkt, den W. Wer Grundwasser nutzt, soll dafür künftig zehn Cent pro Kubikmeter zahlen. In anderen Bundesländern gibt es das längst, in Bayern wäre es neu. Und es klingt ja wirklich nach einer verschwindend geringen Summe. Trotz der Bezeichnung werden bei jedem Verbraucher am Ende des Jahres jedoch ein paar Euro zusammenkommen und damit Hunderte oder gar Tausende Cent. Doch der W. soll ja ein Steuerinstrument zu Gunsten der Umwelt sein. Wäre er auch, gäbe es nicht Ausnahmen für Großabnehmer, die dürfen weiter große Mengen Wasser umsonst pumpen. Das nennt sich Wirtschaftspolitik. Der Umweltschutz ist da schnell im Weg. Kein Wunder, dass diese Abgabe unpopulär ist. Da kommt ein verharmlosender Begriff gerade recht. Hauptsache, es fließt Geld in die klammen Kassen. Man rechnet mit 60 bis 80 Millionen Euro an Mehreinnahmen jährlich. Was so ein paar Cent (oder besser Euro) doch ausmachen!
Danke an Stefan P. für den Vorschlag!