Müll ist ein schmutziges Geschäft. Sprache auch. Wird mit ihr doch gern mal versucht, dreckige Dinge sauber aussehen zu lassen. Der E. kann dafür getrost als Beispiel dienen. Wer etwas entsorgt, der will sich einer Sorge entledigen. Somit ist der E. schon einmal das Versprechen, man könne dort eine Sorge loswerden. Streng genommen wird das Versprechen nicht gehalten, eine vollständige Entsorgung von Müll ist kaum möglich, irgendwas bleibt immer übrig, sei es im Meer schwimmendes Plastik oder in der Luft wabernder Rauch. Gleichzeitig suggeriert der Park eine friedvolle Landschaft, in der gefahrlos gewandelt werden kann – ein Sanssouci sozusagen, was auf französisch ‚ohne Sorge‘ bedeutet. Angesichts stinkender Container und lärmender Schrottpressen eine glatte Lüge. Vgl. auch Wertstoffhof. Das schöne alte Wort Müllkippe trifft es dann doch immer noch besser, auch wenn heutzutage nicht mehr viel irgendwohin gekippt wird. Merke: Wer eine Müllkippe E. nennt, dem sollte besser misstraut werden. Denn derjenige will offensichtlich nicht sagen, worum es geht, beziehungsweise was in seinem Lustgarten so alles verklappt wird.
Mit Dank an Mikosch H. für die Einsendung.