Schuldenberg

Vom S. ist vor allem im Zusammenhang mit Staatsschulden die Rede. Die Metapher ist seltsam, denn eigentlich sind Schulden ja ein Mangel an Geld. Es müsste also müsste eigentlich „Schuldenloch“ heißen, wie ja auch von Haushaltslöchern die Rede ist. Löcher sind unschön, sind aber bildlich nicht so erdrückend wie der S., der meist auch noch zu „stemmen“ ist. Dieses stemmen sollen dann oft die künftigen Generationen erledigen, obwohl die Zinszahlungen ja sofort fällig werden. In diesem Zusammenhang ist auch von Zinslast die Rede. Wem das noch nicht mühsam genug klingt, der spricht vom Schuldendienst, ein Begriff der aus Zeiten stammt, in denen Schuldner ihre Schuld abarbeiten mussten. Ein Staat muss das nicht tun, daher ist der Ausdruck Unsinn. Insbesondere weil Staatsschulden selten oder nie getilgt, sondern in der Regel rollierend refinanziert werden. Sie werden in die Unendlichkeit verlängert. Das Beispiel zeigt: Metaphern helfen nicht immer dabei, Probleme zu verstehen.

Und ja, wir haben schon einmal über den S. geschrieben, diese unsinnige Wortschöpfung geht einfach nicht weg.

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