Adjektiv, üblicherweise verwendet als Beschreibung für Aussagen oder Vorschläge des politischen Gegners oder für Forderungen von Wählern in der Hoffnung, über diese nie wieder reden zu müssen. Tatsächliche Bedeutung: 1. wahr, 2. wahr, aber eine Frechheit, es öffentlich zu sagen/zu fordern, 3. wahr und auch belegbar, jedoch peinlich und daher nichtsdestotrotz eine Frechheit, 4. möglicherweise …
Autor-Archive: Kai Biermann
Restrisiko
Es zeugt von erheblichem Willen zum Schönfärben, angesichts der tödlichen Sauerei eines radioaktiven Lavahaufens überhaupt von „Rest“ zu sprechen. Der Begriff soll offensichtlich verniedlichen, ist also ein Euphemismus, denn ein Risiko bleibt ein Risiko, egal wie groß oder klein es sein mag. Doch das nur am Rande. Nach Definition des deutschen Atomforums ist das R. …
Handlungsfähigkeit
Die H. ist ein Pleonasmus (so etwas wie ein weißer Schimmel oder die Siebentagewoche also). Denn entweder ist man fähig zu handeln, dann handelt man – oder eben nicht. Der Satz, irgendjemand beweise seine H., sollte daher skeptisch machen. Vor allem, wenn der Beweis darin besteht, dass irgendwer plötzlich etwas tut, was er bislang tunlichst …
Mindestspeicherdauer
Wer sich fragt, wie so kreative Wortschöpfungen wie neuartiges Rundfunkempfangsgerät, Sicherheitsscanner oder Warnschussarrest entstehen, der konnte das gerade live erleben. Auf dem 14. europäischen Polizeikongress in Berlin diskutierten vier Länderinnenminister über die Zukunft des Internets. Es ging um Schutzlücken, um Cyberwar und um die Vorratsdatenspeicherung. Beziehungsweise um die Mindestpeicherdauer für IP- und Telefondaten. So nämlich …
Bad Bank
Übernahme aus dem Englischen. Neologismus. Bezeichnung der Politik für den Ort, an dem toxische oder faule Papiere gelagert werden – was gleich aus mehrfacher Hinsicht eine interessante Formulierung ist: Suggeriert es doch erstens, dass es auch gute Banken gibt – eine zumindest zweifelhafte Annahme. Zweitens ist es ein Euphemismus, da es ja nicht um eine …