Durchbrüche

Wenn nach mühevollem Hämmern und Meißeln endlich das Loch in die Wand gebrochen ist, handelt es sich um einen Durchbruch. Zum Beispiel von einem Zimmer ins andere, vom Tunnel in den Tresorraum oder von der Zelle in die Freiheit. Um das ersehnte Ziel zu erlangen, reicht eigentlich immer ein einzelner Durchbruch. So ist es auch bei der Metapher. Sobald das Wort in den Plural gesetzt wird, wirkt es daher komisch, viele Durchbrüche sind zu viel des Guten. Trotzdem werden sie gern verwendet, ausgerechnet dann, wenn sich kein Erfolg einstellen will. Der Plural schwächt hier den Misserfolg ab, die D.-e klingen kleiner als ein großer Durchbruch, der alles geregelt hätte. Aber es gibt den politischen Durchbruch auch im Singular – allerdings meist nur in der konditionalen Version. Dann wird ein „möglicher Durchbruch“ begrüßt, um klar zu machen, dass bald etwas Großartiges geschieht. Das klingt in beiden Fällen aufgeblasen und übertüncht, was eigentlich passiert ist: nichts!

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