Auch Blockade-Chaoten. Abwertende Bezeichnung, die vor allem Boulevardmedien und konservative Parteien nutzen, um Menschen zu diskreditieren, die ihr Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit ausüben, um auf das gefährliche Versagen von Politik und Wirtschaft angesichts des menschengemachten → Klimawandels hinzuweisen. Als K. werden all jene beschimpft, die sich beispielsweise auf Straßen und Autobahnen festkleben, um so den Verkehr aufzuhalten, weil sie damit gegen eine fehlgeleitete Verkehrs- und Klimapolitik der Bundesregierung demonstrieren wollen. Der Ausdruck Chaoten als Schimpfname für Protestierende ist in den siebziger Jahren entstanden. Damals nutzten ihn konservative Politiker und Politikerinnen für linksradikale Protestgruppen, die ihre Ziele mit Gewalt durchzusetzen versuchten. Offenbar wollen jene, die nun von K. reden, eine Analogie zu eben solchen gewaltbereiten Protesten herstellen und damit Aktionen von Gruppen wie der Letzten Generation untergraben. Sitzblockaden, bei denen sich die Teilnehmenden irgendwo befestigen und damit ein einfaches Wegtragen verhindern, gelten rechtlich als Nötigung. Das Bundesverfassungsgericht sieht zwar eine Form von Gewalt darin, die Weiterfahrt von Autos durch eine solche Blockade zu verhindern. Gewalttätig sind die Protestierenden jedoch nicht, im Gegenteil. Gruppen wie die Letzte Generation üben ganz bewusst keine Gewalt aus, weil sie ihren Protest nicht dadurch delegitimieren wollen. Der Ausdruck K. versucht, das zu unterlaufen und die Delegitimierung durch sprachliche Mittel herbeizuführen. Er rückt die Demonstrierenden bewusst in die Nähe des Extremismus, um ihnen das Grundrecht auf Demonstrationsfreiheit aberkennen zu können.
Dazu sei an das Zitat von Peter Uhl erinnert: _”Es wäre schlimm, wenn unser Land regiert werden würde von Piraten und Chaoten aus dem Computer Club. Es wird regiert von Sicherheitsbeamten, die dem Recht und dem Gesetz verpflichtet sind.”_