Wir freuen uns, heute unseren zweiten Neusprechfunk anbieten zu können. Wir haben dabei unsere taz-Reflexe ausgelebt, wie immer neue Wortschöpfungen untersucht und dem Austriazismus gefrönt. Wir beschäftigen uns zudem mit staatlicher Bevormundung und Räuber Hotzenplotz weiteren ernsthaften Themen, bei denen sprachlich etwas im Verborgenen liegt.
Erwähnung findet auch das Durchgoogeln sowie der Fickfaktor, der allerdings den Podcast erneut in die Erwachsenenkategorie einsortiert. Und Platitüden kommen natürlich auch nicht zu kurz.
Wir sprachen über:
- “Konservative Häppchen”, Der SPIEGEL, Heft 37 vom 10. September 2007: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-52909286.html.
- DSW: Die Politik entmündigt die privaten Anleger, FAZ, Nr. 149 vom 29. Juni 2012, Seite 23.
- Die lesenswerte Analyse des ESM von Stefan Homburg in der FAZ vom 28. Juni 2012. Sein Urteil: „Während der Vertrag das Beschlussrecht des Parlaments bis zur Unkenntlichkeit verkrüppelt, eliminiert er das Kontrollrecht sogar vollständig: Die Mitglieder des ESM unterliegen einer unbegrenzten Geheimhaltungspflicht und Immunität (Artikel 34 und 35), die Räume und Archive sind unverletzlich, und alle Tätigkeiten des ESM sind jeder administrativen, gerichtlichen oder gesetzlichen Kontrolle entzogen (Artikel 32). (…) Im ESM-Vertrag ist ein zutiefst korruptes Begünstigungssystem angelegt.“
- Der Standard aus Österreich lässt Köpfe rollen und lässt sich sogar zu einem Handlungssubstantiv hinreißen, dem „Köpferollen“ …
- … und Spanien wankt, nachdem es von den Märkten geohrfeigt wurde.
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taz-Reflex, war mir neu und hat mir gut gefallen, auch wenn es sich dabei nicht wirklich um einen Reflex handelt, denn ein solcher ist nicht zu unterdrücken. Bei der ent-taz-ifizierung des Wirtschaftsteils wird dies jedoch getan. Ich glaube aber eher unbewusst. Als Beobachter fällt mir auf, das die Materie der Euro-/Banken-/Staats-/Investor-Rettung so komplex und vor allem schnelllebig ist (mit Absicht!), das eine, im Vergleich doch recht kleine, Redaktion wie die der taz, nicht die Möglichkeit hat sich wirklich intensiv damit zu befassen. Um jedoch nicht gänzlich ohne Berichterstattung dazustehen fällt dann der ein oder andere doch darauf zurück die Worthülsen und Schwurbeleien der “Verantwortlichen” zu übernehmen ohne dies in ausreichendem Umfang kritisch zu hinterfragen. Das ist einer der Gründe wieso ich mir auch und vor allem die Kommentare diverser Artikel trotz Anzahl und Umfang antue. Gerade dort finde ich oft die Puzzleteile, bereitgestellt von Finanznerds, die es mir ermöglichen den Überblick nicht zu verlieren und Zusammenhänge zu erkennen, die in den Mainstreammedien (wegen der Komplexität) unterschlagen werden. Die taz (und auch andere) kann es sich nicht leisten soviel manpower in ein einziges Thema zu stecken und dies auch noch entsprechend aufzubereiten (zu simplifizieren ohne zu unterschlagen) um es dem mäßig interessierten Leser schmackhaft zu machen. Das taugt vllt als Erklärungsansatz, aber nicht als Entschuldigung.
Ihr macht nen Superjob und ich freu mich auf die nächste Folge. Medienkritik gehört auf jeden Stundenplan.
ogg +1
Grüße
Eine Anmerkung: Kinder sind schlauer als man denkt, aber wir wollen ihnen (fälschlicherweise) nicht die Illusionen der Kindheit rauben, bevor sie ins Erwachsenenalter kommen.
Manifest wäre folgender Silbentrennung:
Ma-ni-fest
ein Vokal vor 1 Konsonant = langer Vokal, vor 2 Konsonanten = kurzer Vokal
Ma-ni- (jeweils lang) fest (kurz)
Betonung ergibt von selbst ;-)
Nzz +1
Ich wünsche, dass das MP3-Format unbedingt weiter angeboten wird. Von mir aus auch neben Ogg Vorbis.
Grüße