Ersatzteile sind bei der Bundeswehr knapp. Blumige Wörter, um diesen Mangel zu beschreiben, hingegen nicht. Bei der Luftwaffe wird das Ausschlachten von Kriegsgerät, um anderes Kriegsgerät zu betreiben, → gesteuerter Ausbau genannt. Das Heer hat da eine eigene Lösung, also zumindest sprachlich. Das Prinzip ist dasselbe: Da keine Ersatzteile verfügbar sind, werden andere Panzer kannibalisiert. Damit das nicht so hässlich klingt, nennt das Verteidigungsministerium den Vorgang im besten Militärsprech qualifizierte B. Was daran qualifiziert sein soll, also besondere Sachkunde erfordert, erschließt sich nicht. Vor allem, da dieser Mangel von vornherein absehbar war. Die Aufträge, Ersatzteile zu produzieren, wurden viel zu spät erteilt – um das Panzerprojekt nicht nur schönzureden, sondern auch schönzurechnen.
Siehe unter → dynamisches Verfügbarkeitsmanagement.
“Kannibalisieren” begegnete mir zum ersten Mal in der Beschreibung der Arbeitstechniken von Raymond Chandler. Er verwurstete seine Kurzgeschichten zu Romanen.
Also betrieb Chandler “qualifizierte Wortgruppengewinnung”!
Hört sich trotzdem ganz unqualifiziert gesagt Scheisse an,sorry.
Sowohl bei der BW als auch in der Literatur…