Intensivtierhaltung

Um es linguistisch korrekt auszudrücken: Bei Substantivkomposita mit einem Adjektiv als Erstglied ist Skepsis angebracht, wird diese Konstruktion doch im Deutschen gern zum Täuschen verwendet. Hier nun also wird gehalten, somit eingesperrt und – Achtung, jetzt kommt das Adjektiv –, das auch noch intensiv, also ganz besonders schlimm. Tiere spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle, weswegen es auch gerne mal die aufs Wesentliche reduzierte Intensivhaltung sein darf. Im Zweifel nenne man uns nun fortschrittsfeindlich, aber angebrachter wäre der Begriff Tierquälerei. Doch stünde das auf der bunten Verpackung, würde die armen Biester wohl niemand mehr kaufen, geschweige denn essen wollen. Auch wir nicht. Was zeigt: Wir betrügen uns gerne mal selbst und wollen gar nicht so genau wissen, was drin ist. Schade eigentlich. Vor allem für die intensiv Gehaltenen.

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17 Kommentare

  1. @ silentjay/Sören
    Ihr diskutiert am Thema vorbei. Das ist kein Blog um über Tierrechte/haltung und Konsumenten oder “Konsumverweigerer” zu diskutieren.
    Es geht hier (fast) ausschließlich um die Erklärung der Begrifflichkeit, der Einsatz dieser und der damit erwünschten Wirkung bei dem geneigten Leser/Zuhörer.
    Und in dem Fall >Intensiv-tier-haltung< ist es eben eine gängige Beschönigung für Tierquälerei.

    Und: ICH esse gern Fleisch.

  2. Intensivtiere? – kenn ich nicht.
    intensive Tierhaltung – da stell ich mir 30 Hühner auf dem Quadratmeter vor und das ist wohl auch gemeint. Also sollte es doch
    T i e r i n t e n s i v h a l t u n g
    heißen, oder?

  3. @ Mibuc

    “Ihr diskutiert am Thema vorbei. Das ist kein Blog um über Tierrechte/haltung und Konsumenten oder “Konsumverweigerer” zu diskutieren….”

    Das wollte ich auch gerade schreiben…

    Gibt’s aber hier bei vielen Kommentaren.

    @ Martin Haase: Der Begriff “Tierquälerei” hat selbst auch Propaganda-Qualitäten und wäre eventuell auch würdig mal neusprechmäßig analysiert zu werden.
    @ Sören: Dass tausende Viecher in engen Ställen dem natürlichen Lebensstil dieser Tiere zuwiderläuft ist aber unbestreitbar. Auch wenn dies hygienisch einwandfrei geschieht. Wo industriell Fleisch produziert wird, hat die Kuh keine Wahl ob sie im Grünen spielen mag oder gerade gemolken werden möchte… ausser in einem Vorzeigestall mit Besucherabteilung eventuell.

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