Es gibt eine Schwimm-WM mit Wettbewerben für Frauen und Männer, es gibt eine Leichtathletik-WM mit Wettbewerben für … Sie sehen schon, dahinter verbirgt sich ein Muster. Was aber ist dann bitte eine Frauen-WM? Die Weltmeisterschaft im Frau-sein? Und warum gibt es dann bei dieser keinen Wettbewerb für Männer? Werden die etwa diskriminiert? Ist das vielleicht schon wieder ein Muster? Ja, sieht ganz so aus (vgl. auch: „Damen-Fußball“). Leider eines, das die Leistung von Frauen abwertet, sie als unwürdig erachtet. Schon klar, die Männer waren zuerst da, wie so oft. Aber das muss ja nicht heißen, dass sie auf ewig die ersten bleiben. Daher jetzt bitte alle: Es gibt nur eine Fußball-WM, mit Wettbewerben für Frauen und für Männer!
Gegen @Ludwig Trepls Argumentation konnte bisher keiner was sagen ;-)
Interessant wäre wirklich mal ein Wettbewerb, in dem die Teilnehmer sowohl unabhängig vom Geschlecht wie auch (größtenteils) vom Alter oder eventuellen Behinderungen teilnehmen können, ohne daß eine Gruppe besondere Vor- oder Nachteile hätte… im Kartsport müßte das möglich sein (da könnten ggf. sogar Roboter mitmachen).
Es würde mich interessieren ob es nicht korrekt Fussball Weltmeisterinnenschaft heissen muesste.
Fussball-Weltmeisterschaft -> Weltmeister -> Meister
Fussball-Weltmeisterinnenschaft -> Weltermeisterin -> Meisterin
Fussball definiert jeweils die Sportart / den Sport,
Welt definiert das Gebiet / die Ausbreitung / den Anspruch,
Meister / Meisterin das Geschlecht ,
Schaft bezeichnet einen Zustand :) (ich weiss, ich weiss Fussball ist eh ein Zustand :)
Frauen-WM -> Frauen-Weltmeisterschaft -> Transsexuelle ? Transvestiten ? oder heisst es Frauen dürfen sich mit Weltmeistern messen ?
An dieser Stelle möchte ich einen Disput über “Frauen” vermeiden, der Begriff ansich hat sich genau wie “Männer” sprachlich längst von einer neutralen “Gruppen / Spezies Beschreibung” zu Neusprech gewandelt.
Zu Ludwigs Argumentation merke ich an: Er sagt selber “weil da Frauen mitspielen DÜRFEN”.
Im Marketing wird haeufig “provoziert”, es liegt meines erachtens daher nicht fern, dass der Begriff “Frauen”Weltmeisterschaft daher, zumindest teilweise, als Provokation / Abgrenzung konzipiert ist.
@ Strubbeln
“Die Aufteilung in “WM” und “Frauen-WM” betitelt aber einen “gesunden Normalfall” und einen “pejorativen Sonderfall” – und genau DARIN liegt die Diskriminierung der Frauen. Nicht in dem Begriff der “Frauen-WM”, sondern in dem fehlenden “Herren” bei der normalen WM.”
Nein, eben nicht. Denn bei der WM dürfen alle teilnehmen, egal ob Männer, Frauen oder Jugendliche. Bei der Frauen-WM dürfen aber Männer und auch Knaben, bei der U17-WM erwachsene Männer nicht mitmachen – so wie bei DER Schwergewichts-WM auch Frauen und leichte Männer mitboxen dürfen, aber nicht schwere Männer bei den Frauen und im Leichtgewicht.
Es gibt also keine Herren- oder Männer-WM, wohl aber eine Frauen-WM. Das ist alles überaus einfach. Aber wenn man halt mal entschlossen ist, Diskriminierung zu finden, dann sucht und sucht man und entwickelt immer abenteuerliche Argumentationen.
“Korrektur” schreibt: “Zu Ludwigs Argumentation merke ich an: Er sagt selber “weil da Frauen mitspielen DÜRFEN”.” Aha, das ist diskriminierend, daß sie “dürfen”. Aber da ja alle dürfen: müßte da nicht die Diskriminierung ein bißchen aufgehoben sein?
@Ludwig:
Deine Argumentation verstehe ich und stimme ihr generell zu. Allerdings ist sie schlicht und ergreifend nutzlos, denn sie istl rein akademischer Natur. Bei “DER” WM spielen Männer, und ich wage zu behaupten, dass dort auch nie etwas anderes als Männer spielen werden.
Dass dort Frauen, Jugendliche, und von mir aus Gorillas und Roboter mitspielen dürften ist vollkommen unerheblich. Das ist ein Regelwerk, das von der Realität vollkommen niedergeschmettert wird und bewegt sich damit auf demselben Niveau, dass im Staate New York per Gesetz keine Esel in der Badewanne übernachten dürfen und du in Lettland per Gesetz nicht gleichzeitig Schach spielen und Sex haben darfst. Da steht irgendwo irgendwas auf einem Stück Papier, was aber mit der ausgeübten Realität nichts zu tun hat.
Und wir sollten uns doch hier irgendwie mit der gelebten Realität auseinandersetzen und nicht mit ein bisschen Druckerschwärze auf einem Stückchen Papier, oder??
Und in der Realität gibt es die Fussball WM, bei der NUR Herren spielen (Und auf ewig spielen werden) und die Fussball WM, bei der NUR Frauen spielen (und auf ewig spielen werden). Was irgendwelche obskuren Regeln dazu sagen ist und bleibt unerheblich und gewinnt durch beständige Repetition nicht an Gewicht.
Nu, es gibt halt richtigen Fußball und darüberhinaus Frauen-Fußball –
der letztere zeichnet sich durch eine etwas behäbigere, weniger – wenn auch nicht völlig – foul-unanfällige Spielweise aus, ist langsamer und technisch weniger anspruchsvoll (Tore werden entweder bei “Standardsituationen” oder mehr oder weniger gar nicht erzielt).
Den Frauen muß ein geschütztes Refugium gegeben werden, da selbst die Weltmeisterinnen gegen jede beliebige Nicht-Nur-Frauen – Regionalliga- Mann- und Frauschaft chancenlos wäre.
Weiterhin zeichnet sich die “Frauen-WM” durch euphorisierte Reporter aus, die die Tatsache, daß die Damen ab und zu tatsächlich den Ball treffen, schon für den Gipfel der Spielkunst halten.
All das ist bei einer normalen WM – nu ja – normaler….
@ Strubbeln
“Und wir sollten uns doch hier irgendwie mit der gelebten Realität auseinandersetzen”
Die gelebte Realität ist doch, daß ein Fliegengewichtler ohne weiteres gegen einen Schwergewichtler boxen darf, es aber nie tun wird, weil er nicht die geringste Chance hätte.
Und wenn Du sagst, “und ich wage zu behaupten, dass dort (bei der WM) auch nie etwas anderes als Männer spielen werden”, dann hast Du natürlich vollkommen recht – aus den gleichen Gründen wie im Box-Beispiel wird das nie geschehen. Dahinter stecken keine “obskuren Regeln”, sondern das ist die “gelebte Realtät”. Die Realität ist nämlich, daß auch die allerbesten Frauen mit den auch nur ziemlich guten Männern bei weitem nicht mithalten können, und es gibt keinen Grund für die Annahme, daß das je der der Fall sein wird. Die bei der Frauen-WM mitspielenden Spielerinnen mögen vielleicht so gut sein wie die Männer mittlerer oder auch höherer Amateurligavereine. Sie sind damit besser als etwa 99 % der männlichen Fußballspieler, die es nie in mittlere oder höhere Amateurligavereine schaffen können. Aber das ist immer noch meilenweit entfernt von dem, was z.B. in der Bundesliga oder gar einer Nationalmannschaft erforderlich ist. Die “Realität” ist hier nicht die gesellschaftliche, also etwa: die Regeln erlauben zwar, daß die Frauen bei der WM mitspielen, aber irgendwelche obskuren Herrschaftsverhältnisse,Traditionen verhindern es, die “Realität” ist hier schlicht biologisch.
Der Radiosender meiner Wahl hat übrigens vor zwei tagen angefangen, schlichtweg von der “Fußball-WM” zu reden. Das finde ich auch elegant.