Im Mittelhochdeutschen bedeutete rathen, jemanden mit etwas zu versorgen, ihm Fürsorge angedeihen zu lassen, ihn zu schützen. Bis heute hat sich dieser Sinn erhalten: Das Verb raten wird immer dann gebraucht, wenn jemand einen Rat erteilt, wenn jemand hilft, ohne etwas dafür zu verlangen. Der B. muss demnach ein recht uneigennütziger Mensch sein, der durch die Lande zieht und Menschen unterstützt, wo er nur kann. Ist er aber nicht. Denn ein B. ist entweder jemand, der für exorbitante Honorare dafür sorgt, dass Firmen mehr Gewinn machen, meistens indem sie Mitarbeiter → freisetzen. Oder jemand, der als Versicherungs-B. anderen teure Dinge aufschwatzt, die sie nicht brauchen. In beiden Fällen also ist er eigentlich ein Verkäufer.
Die Betreffenden wissen offensichtlich um das schwierige Ansehen ihres Berufes. Warum sonst sollten sie sich immer wieder mit dem Attribut „unabhängig“ schmücken? Wobei dieses Adjektiv diejenigen, die eine solche Beratung genießen, nur umso stutziger machen müsste. Denn wer erst explizit darauf hinweisen muss, dass er unabhängig ist, ist es wahrscheinlich gerade nicht. Beraten und verraten haben übrigens den gleichen Wortstamm. Aber das nur nebenbei.
Ich teile die Kritik daran, sich eine Teilmenge der Berater herauszupicken. Diese Teilmenge der (Unternehmens-) Berater a la McKinsey etc. beraten auch nicht in dem Sinn, dass sie als unabhängige Experten dem Unternehmen helfen, ein Problem zu lösen.
Da die Lösung in jedem mir bekannten Fall gleich ausfällt liegt der Verdacht nahe, dass diese Leute sehr viel Geld dafür bekommen, einer längst gefallenen Entscheidung den Anstrich der Objektivität zu geben – und gleichzeit die für die Entscheidung eigentlich Verantwortlichen aus der Kritik zu nehmen.
Erraten, beraten, verraten, anraten, abraten etc. hat alles irgendwie nur mit Raten zu tun? Wer aber nur Rat sucht und selbst nicht miträt, könnte schnell verraten, dem Verrat zum Opfer fallen oder den Rat geben nicht zu raten… was einen Menschen aber irgendwie auch nicht weiter bringt.
Punktum, einige sind echter Mist und zu viele Leute glauben zu viel Mist: Also glauben Sie nicht jeden Mist!
ich stimme den obigen Kommentaren zu, der Artikel ist etwas oberflächlich und einseitig.
Ich bin mir im Übrigen sicher, dass sogar Journalisten regelmässig die Dienste eines SteuerBERATERS in Anspruch nehmen und darüber gar nicht so unglücklich sind.
Wie jeder weiß (insbesondere @Kunar) und was auch die Kinder in der Schule lernen, ist das englische Wort “Consultant” ein Portmanteau (Kofferwort), das aus den englischen Verben “to con” (engl.: betrügen) und “to insult” (engl.: beleidigen) gebildet wird.