Dass die Verwendung des Plurals bisweilen eine abschwächende, ja sogar euphemistische Wirkung haben kann, zeigen die parlamentarischen Zwänge, die etwas völlig anderes sind als ein Zwang. Ähnlich verhält es sich mit Adjektivierungen. Fehler sind etwas, das jedem unterlaufen kann, sie sind (gerade im Plural) Teil des Lebens. Und das Handwerk ist gar der Inbegriff der Möglichkeit zu scheitern. Wer mit seinen Händen wirkt, wer hämmert, sägt, schleift, schraubt, der kann abrutschen – je fester er zupacken will, desto eher. Das ist verzeihlich, ja unvermeidlich. Nur wer übt, wer Fehler macht und neu probiert, kann lernen und besser werden. Handwerkliche F. jedoch sind nichts dergleichen, sie sind Schlamperei und Beleg dafür, dass jemand sein Handwerk nicht beherrscht. Einen Gefallen also tut sich Karl-Theodor zu Guttenberg nicht, wenn er bei seinem Plagiat von gar „gravierenden handwerklichen F.“ spricht. Heißt es doch, er hatte keine Ahnung von dem Handwerk, davon also, wie man eine Doktorarbeit schreibt. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es unverfroren ist, eine moralische Verfehlung und ein im Zweifel auch strafrechtlich relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten als Fehler, als Kleinigkeiten also kaschieren zu wollen und sich dabei noch mit einem redlichen Handwerker zu vergleichen.
… handwerkliche Fehler scheint für gutti gut gewählt, denn wer macht schon mit Absicht einen handwerklichen Fehler , es bringt eine noch großere Distanz zu ,mit Absicht täuschen oder betrügen .Handwerkliche Fehler soll glauben machen es hat nichts mit seiner Person, Persönlichkeit und auch sonstigen Vorgehensweisen in seinem Amt zu tun ,denn das hat ja mit Handwerklich “PUHH” zum Glück gar nichts zu tun. Demnach sind wir also davor geschützt ! Also das zwingt uns dazu das getrennt zu sehen ,so wie unsere Kanzlerin. Die Blödzeitung unterstützt
…. und fertig ist die Laube.
(Quote) “mersenne sagt:
24. Februar 2011 um 14:56
Eine generelles Anliegen habe ich: Könnt Ihr bitte Abkürzungen vermeiden?
(Nicht nur hier, sondern in allen Blog-Einträgen)
“Handwerkliche Fehler” liest sich nun mal deutlich besser als “handwerkliche F.” Dies ist doch kein Papier-Lexikon, bei dem der Platz rar und kostbar ist.
Nix für ungut, ich finde dieses Blog sehr gut und wichtig. (/Quote)
Mir gefällt es recht gut. Ist so eine Besonderheit, die man sonst nirgends hat.
Durch die Abkürzung, wird mir das Wort bewusster.
Wenn es zu einer Abstimmung kommt, bin ich dafür das es so bleibt.
Ja, das mit den Abkürzungen nervt mich auch jedes Mal wenn ich es sehe ;) Also +1 für Ausschreiben!
Und danke.
Die Abkürzungen sind einerseits eine Anlehnung an das gute, alte Lexikon, eine Erinnerung sozusagen. Im Netz machen sie so aber natürlich keinen Sinn. Es sei denn, als genau das, als was CePe sie wahrgenommen hat, als Stolpersteine. Und das vor allem sollen sie sein, eine kurze Irritation, um daran zu erinnern, worum es uns geht: Schwachsinn aufzudecken (den man ja nicht auch noch dauernd wiederholen muss).
Lg
K
Aber genau darum ging es doch: Sich selbst grobe Schlamperei zu unterstellen. Rhetorisch alles richtig gemacht.
@Lara:
Schlamperei wäre aber eine Eigenschöpfung. Fehlerhaft zwar und nicht gerade sorgfältig, aber was Eigenes.
Dies versuchte Guttenberg zu suggerieren. Ein Fehler kann verzeihlich sein. Er aber hat abgeschrieben, sich also geistiges Eigentum angeeignet, geklaut, illegal kopiert. Ich erinnere mich da gerne an die Werbefilme der Musikindustrie, die illegale Raubkopierer hinter Gittern zeigten. Eigene Unzulänglichkeiten herunterspielen und Schuld den Anderen zuweisen…in diesem Sinne rhetorisch richtig, da stimme ich Dir zu.
@Autoren:
“Raubkopierer ” bitte mal zur Neusprech-Analyse…gibt es hier eigentlich eine Vorschläge-Liste?
@Abkürzungen:
ich mag die Abkürzungen, +1 Dafür!