Spritpreisbremse

Die S. (auch als Tankrabatt bezeichnet) soll dafür sorgen, dass sich Benzin und Diesel weniger verteuern. Damit soll die durch die gestiegenen Preise vorangetriebene Inflation „gebremst“ werden, weshalb Finanzminister Christian Lindner (FDP) auch von einem Krisenrabatt spricht. Es ist ein „Rabatt“, weil die Allgemeinheit Steuermittel zuschießt, nicht weil man mehr Krise für sein Geld bekommt. Lindners Wortneuschöpfung ist wie so oft ungenau und missverständlich, siehe auch → Freiheitsenergien. Da von diesem Tankzuschuss besonders diejenigen profitieren, die viel Treibstoff verbrauchen, könnte man auch von einer Verbrauchsprämie sprechen. Am meisten profitieren aber natürlich die Hersteller des Treibstoffes. Denn selbst wenn sie den finanziellen Zuschuss nicht durch höhere Preise abschöpfen, was nicht vollkommen ausgeschlossen werden kann, verdienen sie an jedem dank S. mehr verkauften Liter Benzin und Diesel. Es handelt sich daher bei der S. nicht etwa um eine Unterstützung für Bürgerinnen und Bürger, wie in politischen Reden gern suggeriert wird, sondern um ein Konjunkturprogramm für Mineralölkonzerne.

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3 Kommentare

  1. Sehr schön, dass es bei Neusprech weitergeht! Die “Spritpreisbremse” hat ja leider die Spritpreise (bzw. deren Anstieg) nicht gestoppt, sondern eben nur gebremst, gestiegen sind sie ja weiter.
    Wenn ich mir zum Neustart etwas wünschen darf: “die volle Härte des Rechtsstaates”. Nicht dass ich mir diese Härte wünsche, aber ein Artikelchen über diese absurde Verwendung des Wortes “Rechtsstaat”, die mein Bild davon gerade ins Gegenteil verkehrt, das wäre nett.

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